Euro Eröffnungsspiel Schweiz-Tschechien in Basel

Also wenn mir anfangs Jahr jemand gesagt hätte, dass ich am Eröffungsspiel der Euro 08 nach Basel fahre, ich hätte ihn glatt für verrückt gehalten. Fussball interessiert mich überhaupt nicht.

 

Es kommt aber meistens anders als man denkt. Eines Tages im Frühling entdecke ich auf der HP von Bo die glorreichen News, dass Bo mit den Soul Sisters in einer Fanzone von Basel Weltpremiere feiert. Ich studiere und grüble. Nein, ich will doch nicht in diese Menschenmenge. Andererseits, diesen Auftritt kann ich mir doch nicht einfach so entgehen lassen.

 

Ich starte bei meinen Kolleginnen eine Umfrage, ob jemand mitkommt. Spontan sagen Kathrin und Sabina zu. Wow super, so bin ich definitiv mit dabei. Basel wir kommen!

 

Ehrlich gesagt, im Vorfeld zweifle ich ein bisschen, ob ein Eröffnungspiel der Euro tatsächlich die richtige Plattform für die Premiere der Soul Sisters ist. Schon daher bin ich äusserst gespannt.

 

So treffen wir uns am 7.Juni mittags in Wynigen am Bahnhof. Manuela Rohrer aus Bern sitzt bereits im Zug. Je näher wir nach Basel kommen, desto mehr sind die rot/weissen Farben dominant. Trotz der grossen Menschenmasse, verläuft die Anreise problemlos. Wir geniessen den Marsch durch die Stadt am Münster vorbei zur Fanzone beim Kasernenplatz. Wir sind erstaunt über die Sicherheitsvorkehrungen. Getränke müssen wir abgeben, Rucksäcke und Taschen werden erlesen und die Besucher werden einzeln abgetastet. Trotz dem baldigen Start des Konzertes sind noch nicht so viele Leute anwesend.

 

Wir beziehen unsere Plätze auf der Tribüne und begrüssen Hanspeter aus Worben. Etienne steht natürlich bereits vor der Bühne. Auf die Grossleinwand haben wir beste Sicht. Jedoch die Bühne wo das Konzert der Soul Sisters stattfinden soll, ist etwas gar weit weg.

 

Das Konzert beginnt und Bo begrüsst uns in einem roten T-Shirt mit Schweizer Kreuz. Die Soul Sisters tragen ein knallrotes Kleid. Nach dem Eröffnungslied, hält mich nichts mehr auf der Tribüne. Ich MUSS zur Bühne. Da steh ich nun, weit und breit alleine in einem orange farbenen Fan T-Shirt mit der Aufschrift: „I love Bo Katzman Music“! Heute sind hier natürlich die Schweizer Farben Trumpf!

 

Das Konzert ist einfach der Hammer. Ich bin äusserst positiv überrascht. Bo singt Lieder wie Go west, Sisters, When a man loves a woman, We are the champions, Final Countdown.... Mit dieser Liederwahl trifft Bo bei den Fussball-Fans und bei mir voll ins Schwarze. Rockig, fetzige Musik vom Feinsten. Die Band mit den Bläsern, sind einfach top! Aus nächster Nähe kann ich ein paar tolle Schnappschüsse knipsen. Auch ein paar kurze Filmchen speichere ich auf dem Föteler ab.

 

Viel zu schnell ist das Konzert vorbei. Wir warten noch ein Weilchen, mit der Hoffnung Bo doch noch kurz begrüssen zu dürfen. Weit und breit sehen wir aber keinen Bo. So begeben wir uns wieder auf die Tribüne zu Hanspeter. Doch kaum haben wir unsere Sitzplätze wieder bezogen, erreicht uns ein Telefon von Etienne. Bo und Marianne seien doch noch da! Oups, nichts wie hin! Es reicht gerade noch Bo und Marianne kurz Hallo zusagen. Bo meint, er hätte mich vorhin gar nicht gesehen. Obwohl ich doch im Fan T-Shirt und nicht rot/weiss direkt vor der Bühne gestanden habe - snief!!!

 

Schliesslich gibt’s noch die eine oder andere Attraktion auf der Bühne, bevor der Countdown zum Eröffnungsspiel definitiv abläuft. Inzwischen ist die Fanzone proppenvoll und so langsam frage ich mich, wie wir da jemals wieder zum Bahnhof kommen sollen! Die Mannschaften laufen ein und die Nationalhymne erklingt. Alle erheben sich und viele singen mit. Ich kann euch sagen, das läuft einem eiskalt den Rücken runter! Kaum angepfiffen, erleben wir die tragische Verletzungsszene von Alex Frei. Hautnah leiden wir mit. Ich dachte mir, dass wir etwa bis zur Halbzeit zuschauen werden. Der Fussball Virus hat uns heute längst gepackt und wir schauen natürlich das Spiel zu Ende! Leider endet das Spiel mit einem unbefriedigenden 0:1 für Tschechien.

 

Dennoch bleiben die Fangruppen friedlich und wir bemerken überhaupt nichts von Gewalt. Dank ein paar netten Baseler Tramfahrern, finden wir den Weg wieder zurück zum Bahnhof. Auch hier herrscht erstaunlicherweise kein grosses Gedränge. Die Rückfahrt ins Bernbiet verläuft problemlos.

 

Am nächsten Tag realisiere ich erst so richtig, was ich erlebt habe. Ein unglaublich tolles und einmaliges Erlebnis. Ich bin sehr glücklich dabei gewesen zu sein und möchte den Ausflug nach Basel keinesfalls missen.

Ruth Huber